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Besser durch Bildung

Bildung lohnt sich wieder.

Bildung lohnt sich wieder: Das Ende der Konjunkturkrise bringt den europäischen Arbeitsmarkt wieder in Schwung, die Nachfrage nach gut ausgebildeten Führungskräften steigt. Gezielte Weiterbildung kann ein Karrieresprungbrett sein.

Die vergangene Krise hat für Arbeitgeber ein Gutes: Selten waren so viele gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte verfügbar wie derzeit. Wer sich im eigenen Unternehmen entwickeln oder anderweitig aufsteigen möchte, muss deshalb mehr denn je auf geeignete Weiterbildung setzen.

„Je mehr Verantwortung ich im Unternehmen trage, desto wichtiger ist kontinuierliche Fortbildung“, sagt Christian Richter, Managing Consultant bei select if Personalberatung in Düsseldorf. Generell sei der Anspruch an Arbeitnehmer gestiegen. „Es wird viel mehr Wert auf Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz eines Bewerbers gelegt, die dann nicht nur im Gespräch gezeigt werden muss, sondern auch durch entsprechende Qualifikationen belegt sein sollte.“ Der Bundesverband für betriebliche Weiterbildung in Deutschland verzeichnet: Fast 70 Prozent aller Weiterbildungsinstitute bieten regelmäßig Führungskräfte- und Führungsnachwuchsprogramme an. Technisches Know-How ist dabei einer der Schwerpunkte, die Firmenchefs empfehlen. Vor allem im Marketing sind in den vergangenen Jahren Themen wie der richtige Umgang mit Social Media oder die Suchmaschinenoptimierung immer bedeutsamer geworden. Die Form der Fortbildungen hat sich ebenfalls geändert: „Projektbezogene Weiterbildungen im Team werden immer wichtiger“, so Richter, „für die Teilnehmer bedeutet das nicht nur einen höheren Lerneffekt, sondern auch den Erfahrungsaustausch mit anderen Führungskräften.“

Auch Sprachkurse stehen hoch im Kurs: „Auf Managementebene werden inzwischen nicht nur ausgezeichnete Englischkenntnisse erwartet“, sagt Oscar Behrens, Programm-Manager bei Horizon Interlingua mit Hauptsitz in Amsterdam. „Gerade im deutsch-niederländischen Verhältnis werden auch bei Neueinstellungen Grundkenntnisse in Sprache und Geschäftskultur des Nachbarlandes vorausgesetzt.“ Wer als Deutscher Niederländisch spricht, ist schon länger im Vorteil. Umgekehrt sind die allgemeinen Deutschkenntnisse in den Niederlanden zurückgegangen. „Häufig werden die eigenen Sprachkenntnisse überschätzt. Bei einer wichtigen Präsentation stößt selbst ein erfahrener Manager schnell an seine sprachlichen Grenzen. Entsprechend können Bewerber brillieren, die sich durch fachspezifische Sprachkurse weiter gebildet haben“, so Behrens.

Qualifizierung ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch zwischen Theorie und Wirklichkeit klafft nicht selten ein Abgrund: Interesse an einer Weiterbildung äußern laut Allensbach-Institut fast 80 Prozent der Berufstätigen – aber nur ein Drittel der Arbeitnehmer nimmt an Fortbildungen teil.
Meist wird die eigene Qualifikation als aus reichend betrachtet. „Ein großer Irrtum“, so Marlies Komorowski, verantwortlich für die Seminarplanung der DNHK. „Die Anforderungen verändern sich heute rasant. Das setzt eine ständige Weiterbildung auf allen Managementebenen voraus.“
DNHK markt Nr. 6 2010, Christina Fehrholz, 19.10.2010
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