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Verschiedene Lerntypen

Wie Sie jeden Zuhörer auf seinem Sinneskanal ansprechen.

Jeder Mensch nutzt seine ihm zur Verfügung stehenden Sinneskanäle mit einer unterschiedlichen Präferenz, wenn es um die Aufnahme, Verarbeitung und Wiedergabe von Informationen geht. Damit lernt auch jeder Mensch auf seine ganz individuelle Art und Weise.

Das Wissen um unterschiedliche Lerntypen, hilft Ihnen als Trainer, Referent, Moderator oder Präsentator in der Kommunikation mit Ihrem Publikum. Das Ziel eines Vortrags oder einer Präsentation sollte es sein, jeden Teilnehmer sinnesspezifisch anzusprechen und ihn damit ganz persönlich abzuholen.

Welche Sinnestypen und damit Lerntypen gibt es?

  • Auditiver Lerntyp: Diese Person lernt am besten durch Hören und Sprechen. Dazu gehört auch das Lesen. Denn der Leser liest sich den Text laut oder leise (in sich hinein) vor.
  • Visueller Lerntyp: Diese Person lernt am besten durch das Sehen. Dazu benötigt er Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, Bilder und Visualisierung jeglicher Art. Auch das Vormachen von etwas hilft ihm, sich den Lernprozess besser vorstellen zu können.
  • Kinästhetischer Lerntyp: Diese Person lernt am besten, indem sie die Dinge gleich ausprobiert und selber umsetzt, anfasst, bearbeitet, erfühlt usw.
  • Gustatorische (Schmecken) und olfaktorische (Riechen) Sinnestypen sind im Zusammenhang mit Lernen eher zu vernachlässigen.

Ein einfaches Beispiel?

Heutzutage besitzt fast jeder ein Handy. Bei jeder Vertragsverlängerung hat der Kunde die Möglichkeit auf ein neues Handy umzusteigen. Wie gehen die unterschiedlichen Lerntypen mit dem neuen Handy um und erklären sich die eventuell neuen Funktionen?

  • Der auditive Lerntyp liest sich die Bedienungsanleitung (laut) durch.
  • Der visuelle Lerntyp schaut sich die Grafiken und Übersichten in der Bedienungsanleitung an.
  • Der kinästhetische Lerntyp probiert so lange alle Tasten aus, bis er die Funktionen verstanden hat.

Verschaffen Sie sich Vorteile!

Diese Vorteile haben Sie, wenn Sie sich mit den unterschiedlichen Lerntypen auskennen:

  • Als erstes können Sie sich bewusst machen, welcher Sinnestyp Sie selber sind, damit Sie zukünftig nicht nur auf Ihrem „eigenen Kanal funken“ und damit bestimmte Zuhörer einfach verlieren.
  • Bereits bei der Vorbereitung sollten Sie darauf achten, dass Sie mit Ihrem Vortrag oder Ihrer Präsentation auch alle Sinnestypen ansprechen. Denn gerade bei einem größeren Publikum werden alle Lerntypen vertreten sein.
  • Sie können besser auf Ihre Teilnehmer eingehen, wenn bestimmte Dinge unklar sind. Denn oft liegt es an der „falschen“ Darstellungsweise. Wenn Sie mit dem Erklären nicht weiterkommen, versuchen Sie einfach am Flipchart eine kleine Skizze oder Grafik zu zeichnen, um die Zusammenhänge zu verdeutlichen.
  • Sie bauen schneller ein Vertrauensverhältnis und eine gelungene Kommunikationsbeziehung zu Ihren Teilnehmern auf, wenn sie sich von Ihnen verstanden fühlen. Das erreichen Sie oft bereits, indem Sie den einzelnen Teilnehmer auf seinem persönlichen Sinneskanal ansprechen.
    • Wie erkennen Sie die Präferenzen der Teilnehmer?

      Es gibt verschiedene Möglichkeiten, unterschiedliche Lerntypen zu erkennen, wie z.B. die folgenden:

      • Die Sprache gibt uns viele Hinweise: Ein Visueller sagt z.B. „Das habe ich kommen sehen.“, während der Auditive „Das hört sich nicht gut an.“ sagt.
      • Durch Beobachtungen der Personen, wie sie mit Aufgaben und Herausforderungen umgehen: Lassen Sie es sich vormachen und schauen dabei zu, versuchen sie es selber oder lassen sie es sich erklären?
      • Die Bewegung der Augen („Augenzugangshinweise“) verraten auch, welche Informationen gerade abgerufen werden (Bilder, Töne, Gefühle, etc.).

      • Dies sind nur einige Beispiele. Ausführliche Beschreibungen findet man in der Literatur zu den Themen Körpersprache und NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren). Die Möglichkeit zur praktischen Umsetzung und zum Üben bieten Seminare zu den gleichen Themen.

        Je mehr, desto besser!

        Auch wenn jeder Mensch eine bestimmte Präferenz bei der Nutzung seiner Sinneskanäle hat, wirkt es sich ganz allgemein positiv aus, wenn mehrere Sinneskanäle gleichzeitig angesprochen werden. An dem Beispiel „Behaltensrate von Informationen“ wird dies besonders deutlich:

        • Wir behalten 10% von dem, was wir lesen.
        • Wir behalten 20% von dem, was wir hören.
        • Wir behalten 30% von dem, was wir sehen.
        • Wir behalten 50% von dem, was wir sehen und hören.
        • Wir behalten 80% von dem, was wir selbst formulieren.
        • Wir behalten 90% von dem, was wir auch selber tun.

        Unser Fazit

        Da Sie im Vorfeld einer Präsentation oder eines Vortrages niemals wissen können, wer Ihnen gegenüber sitzt, ist es wichtig, dass Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie alle Lerntypen ansprechen können. Denn nur dann wissen Sie, dass Ihre Botschaften auch bei allen Teilnehmern die Chance haben, anzukommen.

        Befinden Sie sich dann mit einzelnen Teilnehmern im persönlichen Gespräch (Fragen, Einwände, Diskussion), ist es wichtig, dass Sie die Hinweise auf ihre persönlichen Sinnespräferenzen beachten, um mit ihnen auf einer Wellenlänge reden zu können.

        Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und Erfolg beim Ausprobieren.
        Autorin: Mareike gr. Darrelmann 31.05.2010
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